Fotos: artmosphere.media (links) // Christian Steinbrenner (rechts)
Zum Standort Wien, wenn Sie da irgendwie kommentieren würden: Was gefällt Ihnen, was gefällt Ihnen nicht? Haben Sie Anregungen, was könnte man besser machen in der Stadt?
Wien ist seit ewigen Zeiten einer der lebenswertesten Städte der Welt – und das zurecht. Ich habe ja auch das Vergnügen, im Westen von Kanada etwas beruflich tätig zu sein, in Vancouver bzw. Vancouver Island, das in den gleichen Rankings auch immer unter den ersten drei ist. Es gibt meiner Meinung nach wenige Städte, die diese Lebensqualität haben. Wir können hinausgehen, die Kinder können auf die Straße gehen, die Stadt ist sauber, sicher und vielfältig. Aus persönlicher Sicht kann ich mich nicht beklagen. Aus geschäftlicher Sicht würde ich mich natürlich freuen, wenn die eine oder andere Baugenehmigung etwas flotter kommen würde, aber in Zeiten wie diesen ist es durchaus verständlich, dass es hier zu Verzögerungen kommt.
Toll! Sie haben zwei Söhne! Was sind so die Werte? Was sind so die Grundwerte, die sie denen gerne mitgeben würden? Was möchten Sie, dass sie über das Geschäft, die Branche, das Immobiliengeschäft mitbekommen oder wissen?
Über die Branche – das ist eine schwierige Sache! Aber prinzipiell versuche ich, ihnen zu sagen – und das ist nicht ganz so einfach mit den kleinen Herrschaften, vor allem wenn sie so einen sturen Kopf haben –, dass man, wenn man etwas beginnt, es durchziehen soll. Auch wenn es nicht immer gut ausgeht. Da muss man durch, das ist genauso bei Immobilienprojekten. Es gibt immer etwas, vor allem, wenn man etwas umbaut, was unvorhergesehen ist. Da kann man nicht gleich wieder aufhören, da muss man durchhalten. Das versuche ich, ihnen beizubringen. Abgesehen davon, und das wissen sie mittlerweile, wenn wir etwas machen, dann schaffen wir auch etwas Nettes, was ihnen auch gefällt.
Dann wäre das Motto, auch Ihres: „Was man anfängt, soll man auch fertig machen.“ Das gilt ja für alles, nicht nur für den Beruf.
Das gilt für alles, ja!
Und das macht einen auch zu einem guten Partner, das macht einen auch verlässlich, auch für die Kunden, für die Partner, von denen man etwas kauft oder denen man etwas verkauft. Ich habe aber jetzt schon herausgehört, dass Sie auch anderen vertrauen, dass Sie nicht nur Ihre Projekte alleine machen, sondern dass Sie dort, wo es sich ergibt, auch mit Partnern arbeiten.
Da gibt es nur ein paar Wenige, aber mit diesen Langjährigen mache ich sehr gerne Projekte. Bei meinen Partnern steht Vertrauen und Handschlags-Qualität an oberster Stelle. Natürlich ist es mein Job, Projekte zu entwickeln, aber wer sagt, dass dies nicht auch Spaß machen kann? Ich genieße es sehr, mit meinen Partnern eine starke Vertrauensbasis zu haben. Mit denen braucht man sich nicht abzustimmen, was macht der eine, was macht der andere oder klären, ist dieser Ausbau gut, ist ein Verkauf zu diesem Preis in Ordnung. Da braucht man nicht lange drum herum reden, das schätze ich sehr.
Für Ihr Unternehmen, wenn Sie so die nächsten, drei bis fünf Jahre nach vorne schauen, wir haben gesprochen vom Zinshaus, den neuen Entwicklungen, von den Neubauten, gibt es da noch irgendetwas, was Sie vorhaben. Eine weitere Strategie?
Wir werden versuchen, einiges noch zu verbessern, Entscheidungen flotter zu treffen – sofern sie bei uns liegen – und schauen, immer flexibel zu bleiben. Die Zukunft im Umfeld der Pandemie ist jetzt nicht unbedingt so, dass man jeden Tag davon ausgehen kann, dass es immer so ist wie im vorletzten Jahr. Wir müssen uns ein bisschen anpassen, das versuchen wir – so wie alle anderen auch – umzusetzen. Wir bleiben unseren Kompetenzen, dem Neubau und dem Zinshaus treu und nehmen die ein oder andere spannende oder neue Herausforderung gerne an.
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