Eigenkapitalstärke entscheidet
aktuell im Zinshausmarkt

Wie sich Zinshäuser auch jetzt gut vermarkten lassen, wohin sich der Markt entwickeln wird und warum ein Zinshaus ein attraktives Investment bleibt, erklärt Philipp Maisel, Leiter des Zinshaus-Teams bei OTTO Immobilien.

Herr Maisel, in der aktuellen Marktsituation ist es eine Herausforderung, ein Zins­haus zu vermarkten. Wie kann OTTO Immobilien Zinshauseigentümer:innen dabei helfen?

Philipp Maisel: Wir verfügen über eine jahrzehntelange, umfassende Expertise und ein starkes Netzwerk, um Zinshaus­eigentümer:innen optimale Verkaufs­erlöse zu sichern. Wir setzen auf eine maßgeschneiderte Vermarktungsstra­tegie, die auf die spezifischen Eigen­schaften jedes Objekts und die aktuellen Marktanforderungen abgestimmt ist. Durch eine gezielte Käuferansprache und innovative Vermarktungstools er­reichen wir auch in herausfordernden Zeiten optimale Ergebnisse.

Wie sehen Sie die aktuelle Nach­frage nach Zinshäusern? Wer sind die Interessent:innen in der jetzigen Situation?

Die Struktur der lnteres­sent:innen hat sich in den letzten 18 Monaten merklich gewandelt. Während zuvor vor allem Zinshausentwickler:in­nen den Markt dominierten, haben die gestiegenen Zinsen für eine Verlang­samung der Transaktionsdynamik ge­sorgt. Banken stehen bei Immobilien­finanzierungen zudem deutlich stärker auf der Bremse. Daher sind aktuell vor allem Akteur:innen mit solider Eigenkapitalausstattung im Vorteil. Die Bedeutung von Family Offices und Stiftungen, aber auch privaten Anle­ger:innen, die regelmäßig Immobilien aus Eigenkapital finanzieren, nimmt zu. Diese Gruppen waren in der Vergan­genheit oft zu bedächtig für das hohe Markttempo, jetzt jedoch finden sie wesentlich bessere Bedingungen vor.

Wie glauben Sie wird sich der Zinshausmarkt entwickeln? Sind die Preise an der Talsohle angelangt?

Es gibt starke lndizien dafür, dass wir den Tiefpunkt erreicht haben. Nach einer Phase signifikanter Preis­rückgänge aufgrund der Zinswende und der sukzessiven Zinserhöhungen durch die EZB deutet die aktuelle Marktent­wicklung auf eine Stabilisierung hin. Die Erwartung erster Zinssenkungen im Laufe des Jahres könnte zu einer Bele­bung des Marktes führen, da niedrigere Finanzierungskosten Investor:innen ermöglichen, wieder höhere Preise zu bieten. Vorausgesetzt, es treten keine neuen externen Schocks auf, sollten sich die Preise auf dem aktuellen Niveau stabilisieren und könnten gegen Jahres­ende wieder leicht ansteigen.

Ist es angesichts der aktuellen Marktlage trotzdem ratsam, jetzt mit einem Zinshaus auf den Markt zu gehen, oder sollte man lieber abwarten?

Wir bemerken seit Jahresanfang eine deut­lich erhöhte Aktivität bei Zinshauskäufer:innen. Die Frequenz an Besich­tigungen steigt und die Beteiligung in unseren Datenräumen ebenso. Allgemein spüren wir einen stärkeren Drive in den Ankaufsprozes­sen, das signalisiert klar ein gestiegenes Interesse. Aus unserer Sicht ist jetzt ein durchaus günstiger Zeitpunkt, um auf den Markt zu gehen. Das bietet Eigentümer:innen die Chance, von der aktuellen Nachfrage zu profitieren und sich gegen potenzielle zukünftige Unsicherheiten abzusichern. Insbesondere für Objekte aus langjährigem Privatbesitz gibt es unverändert ein sehr hohes Markt­potenzial.

Denken Sie, dass Zinshäuser langfristig eine attraktive Invest­mentform bleiben werden?

Definitiv. Zinshäuser sind und bleiben eine attraktive Investment­form, die seit jeher einen fixen Platz im Anleger-Portfolio haben und lang­fristig geschätzt werden. Jedes Wiener Gründerzeithaus bietet aufgrund seiner Einzigartigkeit einen inhärenten Wert. Die gute Vermietbarkeit, gestützt durch den Preisschutz des Mietrechtsgesetzes, sorgt auch in Zeiten steigender Mieten für eine stabile Anlage. Die anhaltende Nachfrage von Erstkäufer:innen zeigt, dass das Interesse an Zinshäusern ungebrochen ist. Investor:innen schätzen besonders den langfristigen An­lagehorizont und den generationenübergreifenden Wert dieser Immobilien.

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Immobilien Magazin

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Christian Steinbrenner

Philipp Maisel
Philipp Maisel Teamleiter Zinshaus p.maisel@otto.at +43 664 854 91 99