Wohnungsbesichtigung – die Checkliste – was ist zu beachten?
Wir haben unsere Immobilien-Expertin Theresa Rojko zum Interview gebeten, um sie zum Thema “Wohnungsbesichtigung” zu befragen. Ihr Credo lautet: Je mehr Informationen die Maklerin über die Traumwohnung bereits im Vorfeld erhält, desto besser bekommt sie ein Gefühl für die Wünsche der Interessenten. Die Chance für eine erfolgreiche Wohnungsbesichtigung steigt.
Interview von: Markus Felkel // Titelbild: kamasigns/fotolia & Christian Steinbrenner
Theresa Rojko ist geprüfte Immobilienmaklerin und Mitglied unseres Teams Wohnen. Ihr Arbeitsplatz ist unsere wunderschöne OTTO Immobilien Boutique – Ecke Riemergasse/Zedlitzgasse. Sie hat Jus studiert und sich schon während des Studiums für Immobilien interessiert. Sie erinnert sich heute noch an ihr Vorstellungsgespräch mit Dr. Eugen Otto. Begeistern konnte sie ihn nicht nur mit der Erfahrung, die sie bereits in der Immobilienbranche gesammelt hatte, sondern auch mit dem Entwicklungshilfe-Projekt, das sie damals leitete.
Wir haben Theresa Rojko befragt, was Ihrer Meinung nach für eine erfolgreiche Wohnungsbesichtigung zu beachten ist.
Vor der Wohnungsbesichtigung:
Markus Felkel:
“Welche Überlegungen sollten sich Interessierte bereits vor der Wohnungsbesichtigung machen, Frau Rojko?”
Theresa Rojko:
“Welches Budget steht für die neue Wohnung zur Verfügung? Man sollte abwägen zwischen den Fragen: Was kann ich mir leisten? Was will ich mir leisten?” Und sie ergänzt: “Was sind die MUSS-Kriterien, die die Wohnung erfüllen sollte?”
Die MUSS-Kriterien:
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Soll die Wohnung einen Balkon besitzen?
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Wie soll die Raumaufteilung aussehen?
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Wofür werden die Zimmer benötigt?
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Welche Lage kommt für Sie in Frage? Besonders beliebt sind in Wien nach wie vor die Bezirke 6 bis 9.
Das Erstgespräch:
Markus Felkel:
“Welchen Rat können Sie Wohnungssuchenden für das Erstgespräch mit dem Makler / der Maklerin geben?”
Theresa Rojko:
“Wichtig für mich als Maklerin ist, ein Gefühl zu bekommen, wie die Traumwohnung der Suchenden aussieht. Dann kann ich eingrenzen und ausschließen. Ich erkundige mich auch immer nach der aktuellen Wohnsituation.”
Erzählen Sie, wie es um Ihre aktuelle Wohnsituation bestellt ist:
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Was gefällt Ihnen an Ihrer Wohnung? Was nicht?
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Was sind die Vorzüge des Viertels in dem Sie wohnen? Was missfällt Ihnen?
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Was sind die Gründe für Ihre Übersiedlung?
Je mehr Informationen Ihr Makler / Ihre Maklerin im Vorfeld erhält, desto erfolgreicher wird die Wohnungsbesichtigung sein.
Die Wohnungsbesichtigung:
Markus Felkel:
“Frau Rojko, können Sie sich noch an Ihre erste Besichtigung erinnern?
Theresa Rojko:
“Natürlich, das war Kenyongasse. Es gab damals 8 (!) leerstehende Kleinwohnungen in diesem Haus – die ich in kürzester Zeit alle an Studenten vermieten konnte. Dieses Haus habe ich jahrelang betreut und so kannte ich im Laufe der Zeit fast alle Bewohner – das Verhältnis war ein freundschaftliches sodass ich, wenn man sich im Haus traf, oft spontan auf Kaffee und Kuchen eingeladen wurde.”
Markus Felkel:
“Der erste Eindruck – ein wesentlicher Faktor beim Wohnungsbesichtigen?”
Theresa Rojko: “Absolut. Das Vertrauen auf das erste Gefühl ist eine extrem wichtige Sache, doch nicht weniger wichtig ist, die persönliche Checkliste abzuarbeiten und Fragen zur Immobilie an die Maklerin zu richten.”
Arbeiten Sie Ihre persönliche Checkliste ab:
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Gefällt Ihnen die Zimmeraufteilung?
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Ist die Wohnung hell genug?
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Hört man Straßenlärm?
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Welche Zimmer liegen straßen- bzw. hofseitig?
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Wie gefallen Ihnen die vorhandenen Einrichtungsgegenstände? (Bad, Küche,…)
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Gibt es einen Waschmaschinenanschluss?
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Welche Fußböden sind verlegt?
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Wie ist es um die Wände bestellt? Malerei? Tapete?
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Ist ein Innenhof vorhanden?
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Gibt es einen Gewerbebetrieb (z.B. ein Restaurant) im Haus? Wenn ja, wie stark ist die Lärm- und Geruchsbelästigung?
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Kontrollieren Sie, ob alle Geräte funktionsfähig sind.
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Gibt es Wasserschäden?
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Nehmen Sie Maß, um zu überprüfen, ob Ihre Möbel Platz finden. Besonders im Neubau kann das ein wesentlicher Faktor sein.
Erkundigen Sie sich bei Ihrem Makler / Ihrer Maklerin nach:
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den Himmelsrichtungen – wie ist die Wohnung ausgerichtet?
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der technischen Ausstattung der Wohnung: SAT-Schüssel, Kabel, Internet, Telefon,…
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der Heizung: Sind alle Räume beheizbar? Welcher Heizungstyp wird verwendet? (Fernwärme, Gas, Öl,…)
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dem Energieausweis: Gerade im Fall von Altbauwohnungen kann ein schlechter Energieausweis ein Kostenfaktor sein.
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der Infrastruktur (Einkaufsmöglichkeiten, öffentliche Verkehrsanbindung,…)
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dem Vorhandensein eines Kellerabteils.
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der Verfügbarkeit eines Garagenplatzes.
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der Mitbenützung des Innenhofs.
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einem Fahrradabstellraum.
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einer Abstellmöglichkeit für einen Kinderwagen.
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einer Waschküche.
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Sind Haustiere erlaubt? (Zum Thema “Welche Haustiere dürfen in die Mietwohnung?” lesen Sie bitte unseren Spezial-Beitrag.)
Verschaffen Sie sich einen Eindruck von dem Viertel: