#Wohnmarkt – Hoffice, Holz und smarte Heizung

Sonja Kaspar, OTTO Immobilien

#Wohnmarkt – Hoffice, Holz und smarte Heizung

Welche Wohntrends unsere eigenen vier Wände in Zukunft prägen werden und wie die Bauträger dem Rechnung tragen müssen.

Text: Martha Berger // Fotos: Chris Steinbrenner, Julian Mullan, JAMJAM, Oliver Jiszda

Wie werden wir 2030 wohnen? In der Stadt, im Grünen, in Häusern und Wohnungen, die wissen, wann wir nach Hause kommen und die von selbst rechtzeitig die Heizung aufdrehen? Antworten auf diese Fragen hat Sonja Kaspar, Leiterin der OTTO Immobilien Boutique. „Ich sehe da vor allem drei große Trends“, erklärt die Expertin für das Wohnen in Wien. „Der erste ist sicher das ‚Hoffice‘, also das Verschmelzen von Arbeiten und Wohnen, das viel Kreativität nicht nur bei den Grundrissen, sondern auch bei der Einrichtung erfordert.“ Denn so schön es auch sei, zumindest teilweise von daheim arbeiten zu können, sei es doch langfristig unabdingbar, eine räumliche Trennung zu schaffen. Als zweiten großen Zukunftstrend identifiziert die Maklerin den wachsenden Wunsch nach Außenflächen: „Gartenwohnungen feiern ein großes Comeback.“ Die Folge: Der Wert der unteren Einheiten steigt, weil Bewohner*innen dort eben direkt hinaus und sogar Urban Gardening praktizieren können. „Selbst wenn es nur ein Hochbeet fürs Gemüse ist, fühlt man sich fast schon wie ein Selbstversorger“, fügt sie lachend hinzu.

Home Sweet Home

Als dritten Trend bei Kund*innen spürt Kaspar den wachsenden Stellenwert des eigenen Zuhauses. „Das ist das Thema ‚Home Sweet Home‘ – der Wunsch, sich daheim ein Hotelfeeling zu schaffen, das Bad zu einem Spa aufzuwerten und im Schlafzimmer Platz für ein Lese-Sofa zu haben, auf das ich mich zurückziehen kann.“ Die Zeit bringe viele Menschen auf den Geschmack, wieder mehr daheim zu sein – und entsprechend werde das Zuhause auch mehr geschätzt.
 

WOHNEN WIE IM HOTEL. Menschen wollen sich in den eigenen vier Wänden fühlen wie in der Suite des Motto Hotels (oben). Das Badezimmer wird zum Home­Spa aufgewertet wie im Penthouse des Börseplatz 1 (unten re.). Im Gartenapartement in Glanzing bekommt das Wohnzimmer Loungecharakter (unten li.).

Auf der Seite der Bauträger macht Kaspar gleich fünf Entwicklungen aus, die die Zukunft maßgeblich prägen werden. „Der Klimawandel ist ein Riesenthema, mit dem sich die Entwickler intensiv auseinandersetzen müssen.“ Das betreffe bei Neubauten alle Bereiche, von der Verwendung nachwachsender Rohstoffe wie bei Holzhäusern bis zur Solaranlagen am Dach. Bei Wiener Bestandsbauten gehe es um energetische Sanierungen und den Umstieg von Gasheizungen auf Luftwärmepumpen. „Auch Fassadenbegrünungen oder Wiesen am Dach werden wir in Zukunft immer häufiger sehen“, prognostiziert die Maklerin.

Smarter Wohnen

Der zweite große Trend für die Bauträger wird die weitere Digitalisierung sein, ist Sonja Kaspar überzeugt. „Die Gebäude werden immer smarter, und die Endnutzer*innen wollen Apps für die Heizung, aber auch für die Kommunikation mit der Hausverwaltung nutzen.“ Zu dem Megaprojekt Digitalisierung zählt auch, dass es in Zukunft Lösungen dafür geben wird, dass nicht alle Elektroautos in der Tiefgarage zur gleichen Zeit laden und dann die Stromversorgung kollabiert“, nennt sie weitere Einsatzgebiete neuer Technologien.

Der demographische Wandel sei ein weiterer wichtiger Punkt, den die Bauträger künftig noch stärker im Auge haben müssen. „Der Anteil der über 60-Jährigen, die selbständig leben, steigt ständig. Und auch die Käufer*innen ab 40 sind häufig schon sehr vorrausschauend und achten darauf, dass die Grundrisse flexibel und die Wohnungen barrierefrei sind“, berichtet sie. Kluge Grundrisse müssen die Bauträger auch aufgrund der neuen Anforderungen in Sachen Homeoffice künftig verstärkt anbieten, denn nicht jedes Budget reicht für ein zusätzliches Zimmer aus.

​Als letzten großen Trend sagt Kaspar den immer größer werdenden Wunsch des Wohnens im Grünen voraus – vor allem dort, wo es auch eine öffentliche Anbindung gibt. Ein Thema, bei dem nicht nur die Bauträger, sondern vor allem auch die öffentliche Hand bis 2030 gefragt sein werde.

 

 
Sonja Kaspar, OTTO Immobilien

Sonja Kaspar:

☎️ +43 1 512 77 77 313
📧 s.kaspar@otto.at

⚪️ Leiterin OTTO Immobilien Boutique, geprüfte Immobilienmaklerin

⚪️ 27 Jahre Erfahrung am Wiener Wohnimmobilienmarkt


 

#Wien - Wohnmarktmagazin, Ausgabe 2022

Diesen Beitrag haben wir unserem aktuellen #Wien - dem Wohnmarktmagazin von OTTO Immobilien entnommen:

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