WOHNEN WIE IM HOTEL. Menschen wollen sich in den eigenen vier Wänden fühlen wie in der Suite des Motto Hotels (oben). Das Badezimmer wird zum HomeSpa aufgewertet wie im Penthouse des Börseplatz 1 (unten re.). Im Gartenapartement in Glanzing bekommt das Wohnzimmer Loungecharakter (unten li.).
Auf der Seite der Bauträger macht Kaspar gleich fünf Entwicklungen aus, die die Zukunft maßgeblich prägen werden. „Der Klimawandel ist ein Riesenthema, mit dem sich die Entwickler intensiv auseinandersetzen müssen.“ Das betreffe bei Neubauten alle Bereiche, von der Verwendung nachwachsender Rohstoffe wie bei Holzhäusern bis zur Solaranlagen am Dach. Bei Wiener Bestandsbauten gehe es um energetische Sanierungen und den Umstieg von Gasheizungen auf Luftwärmepumpen. „Auch Fassadenbegrünungen oder Wiesen am Dach werden wir in Zukunft immer häufiger sehen“, prognostiziert die Maklerin.
Smarter Wohnen
Der zweite große Trend für die Bauträger wird die weitere Digitalisierung sein, ist Sonja Kaspar überzeugt. „Die Gebäude werden immer smarter, und die Endnutzer*innen wollen Apps für die Heizung, aber auch für die Kommunikation mit der Hausverwaltung nutzen.“ Zu dem Megaprojekt Digitalisierung zählt auch, dass es in Zukunft Lösungen dafür geben wird, dass nicht alle Elektroautos in der Tiefgarage zur gleichen Zeit laden und dann die Stromversorgung kollabiert“, nennt sie weitere Einsatzgebiete neuer Technologien.
Der demographische Wandel sei ein weiterer wichtiger Punkt, den die Bauträger künftig noch stärker im Auge haben müssen. „Der Anteil der über 60-Jährigen, die selbständig leben, steigt ständig. Und auch die Käufer*innen ab 40 sind häufig schon sehr vorrausschauend und achten darauf, dass die Grundrisse flexibel und die Wohnungen barrierefrei sind“, berichtet sie. Kluge Grundrisse müssen die Bauträger auch aufgrund der neuen Anforderungen in Sachen Homeoffice künftig verstärkt anbieten, denn nicht jedes Budget reicht für ein zusätzliches Zimmer aus.
Als letzten großen Trend sagt Kaspar den immer größer werdenden Wunsch des Wohnens im Grünen voraus – vor allem dort, wo es auch eine öffentliche Anbindung gibt. Ein Thema, bei dem nicht nur die Bauträger, sondern vor allem auch die öffentliche Hand bis 2030 gefragt sein werde.