Wiener Büromarkt: Nur geringe Verluste im Vergleich zu 2019 - Büro-Marktbericht von OTTO Immobilien
Text: Katharina Scheidl-Aziz
Die Folgen der Corona-Krise treffen den Wiener Büromarkt weniger stark als befürchtet. Während erste Prognosen auf einen Verlust von einem ganzen Quartal hinwiesen, geht man bei OTTO Immobilien nun lediglich von einem leichten Minus gegenüber dem Vorjahr aus. Grund dafür: Drei Großvermietungen im Submarkt Prater/Lassallestraße sorgten im dritten Quartal allein für 82 % der gesamten Vermietungsleistung und könnten das Jahr damit „retten“, berichtet Steven Bill Scheffler, Teamleiter Büroflächen bei OTTO Immobilien. „Im Vergleich zum dritten Quartal 2019 ist die Vermietungsleistung sogar um 50 % höher ausgefallen“, unterstreicht Scheffler. Die revidierte, Corona-bedingt aber vorsichtige Prognose, sieht nunmehr für heuer eine Gesamtvermietungsleistung von rund 180.000 m². Dies geht aus dem aktuellen Wiener Büro-Marktbericht von OTTO Immobilien hervor, der nun kostenlos bestellt werden kann.
Im dritten Quartal 2020 betrug die Flächennachfrage im Gesamtmarkt rund 85.000 m², im Bereich moderner Büroflächen nach VRF*-Standard waren es rund 81.500 m², was einem Anteil von 96 % am Gesamtmarkt entspricht, heißt es im Bericht weiter. Dennoch ist man bei OTTO Immobilien nur vorsichtig optimistisch: „Wir spüren bei unseren internationalen Kunden und bei entsprechenden Großflächen durchaus noch eine gewissen Zurückhaltung. Die tatsächlichen Auswirkungen auf den Büromarkt und die Folgen der Corona-Pandemie könnten daher erst im Jahr 2021 ersichtlich werden“, betont Scheffler.
Büro der Zukunft: Hochwertige digitale Infrastruktur und flexible Flächen-Lösungen gefragt
Das Büro wird nach seinen Worten auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Daseinsberechtigung haben, wenngleich die Anforderungen der künftigen Nutzer deutlich steigen und Entscheidungen risikoaverser getroffen werden. „Unternehmen kalkulieren ihren Flächenbedarf nachhaltiger, was auch zu Verschlankungen führen kann“. Was die Wünsche der Mieter betrifft, so zählen Lage, Preis, und Qualität weiterhin zu Primär-Faktoren nationaler und internationaler Nutzer. „Gleichzeitig steigt die Nachfrage für hochwertige, digitale Infrastrukturen sowie dynamische Lösungen für einen Flächen-Mehr- oder Minderbedarf“, berichtet Scheffler.