Vom Dschungel zum Lebenswald

Herzensprojekt, Zukunftsmotto und der richtige Pfad: Ein Gespräch mit Eugen Otto, Chef von OTTO Immobilien.

Fotos: Christian Steinbrenner

Bei diesem außergewöhnlichen Immobilienprojekt fällt Eugen Otto der Blick in die Zukunft leicht: beim „OTTO Immobilien Lebenswald“. Wenn man davon ausgeht, dass Bäume rund 30 Zentimeter im Jahr wachsen, entwickeln sich die ersten 160 von ihm und seinem Team persönlich eingesetzten Jungpflanzen bis 2030 zu über zwei Meter großen Bäumen. „Für uns ist das ein Generationenprojekt, mit dem wir einen Beitrag zur regionalen Waldaufforstung und der damit verbundenen CO2-Bindung leisten wollen“, sagt der Chef der Immobilienfirma.

Der 4.000 m² große „Lebenswald“ ist ein Herzensprojekt und entsteht in Weinern im Waldviertel. Auch Kund*innen von OTTO Immobilien können sich – für sie kostenlos – digital an dem Projekt beteiligen: Für jede Bewertung auf Google spendet das Unternehmen einen weiteren Baum.

Wenn Eugen Otto nicht gerade Bäume pflanzt, ist er fest in Wien verwurzelt. Mit dem Headquarter im 1. Bezirk. Da, wo er das seit 1956 bestehende Unternehmen 1990 von seiner Mutter Gertrude übernommen und das Portfolio seither stets ausgebaut hat. Ein Blick auf den Immobilienmarkt der Zukunft ruft bei ihm heute eher das Bild eines Dschungels hervor als das von einem Wald. „Da wuchert es üppig und man sieht kaum durch.“ Ein großes Potenzial für seine Immobilienberatung, denn „für den Durchblick sind erfahrene Scouts mehr und mehr gefragt.“ Den richtigen Pfad finden, die richtige Geschwindigkeit und den nötigen Proviant. Darum gehe es. „Und wenn irgendwo eine Grube ist, dann führen wir unsere Kundinnen und Kunden drum herum.“

Die Weiterentwicklung und Spezialisierung der Talente bei OTTO Immobilien hat für den erfahrenen Immobilienmanager Priorität. Denn er ist sich seiner Verantwortung bewusst: „Die Immobilienpreise sind so unglaublich hoch geworden. Kleinste Entscheidungen können sehr große Auswirkungen haben.“ Die Investitionsbedingungen haben sich massiv verändert. „Mit einer Million Euro kaufte man früher ein ganzes Zinshaus. Heute bekommt man dafür eine schöne, große oder zwei, drei kleinere Wohnungen.“ Angebot und Mechanismen seien gleichzeitig sehr vielfältig geworden. Otto warnt: „Ohne eine kompetente Begleitung können sich Investierende nie ganz sicher sein.“

Profunde Zahlen und Daten über die Entwicklung von Preisen und Lagen sind stets abrufbereit. Die liefert die hausinterne Research-Abteilung seit 20 Jahren. Gemeinsam mit dem Netzwerk des weltgrößten privaten Immobilienberaters Knight Frank, zu dem OTTO Immobilien als exklusiver Österreichpartner zählt, eine gute Basis für Expertisen. „Schließlich ist mehr Geld involviert, mehr Risiko und ein größerer Wunsch nach Sicherheit.“

Das Zukunftsmotto vom Chef lautet: Fit sein und den Service bieten, den der Markt gerade braucht. Wann immer jemand ein Haus verkaufen oder eine Wohnung mieten möchte, will Eugen Otto das Vorhaben mit seinem Team begleiten, organisieren und dafür sorgen, dass alles richtig gemacht wird. Nicht nur einmalig, sondern laufend. „Wir betrachten lieber längere Zeiträume.“ Auch im Immobilienmanagement geht es um den qualitativen Ausbau der Beziehungen. Ein Shift von der reinen Hausverwaltung hin zur Bewirtschaftung und damit zur Aufgabe, auch für die Wertentwicklung der Immobilie Sorge zu tragen. Im Gegensatz zum Wald wächst der Wert nicht von allein.

Zukunftsfragen an Eugen Otto

Ein Lieblings-Prop-Tech?
Nuki. Ein elektronisches Schloss, wo man ohne Wlan Türen öffnen und Zugangscodes auch für kleine Zeitspannen vergeben kann. Das ist Smart Living.

Wird man die Maklerprovision bald in Krypto bezahlen?
Das haben wir am Radar, wenn die Währungen nach dem Hype weiter Bestand haben. Meine Bedenken: Es ist eine große Energieverschwendung.

Wann listet OTTO die erste Immobilie im Metaverse?
Die Liebe zu echten Menschen, echten Häusern und Wohnungen im realen Wien ist derzeit noch zu groß.