Meidling - 8 Gründe für das Leben & Wohnen im Zwölften

Kaum ein Wiener Bezirk ist so vielfältig an Quartieren wie der 12. Wiener Gemeindebezirk: vom mondänen Hetzendorf zum teilweise noch dörflich-geprägten Altmannsdorf bis hin zu den urbanen Vierteln Unter-Meidling und Ober-Meidling. Wir haben den 12. Bezirk hinsichtlich Wohn- und Lebensqualität unter die Lupe genommen.

Text: Markus Felkel // Fotos: Content Kitchen

Lange hatte Meidling das Image einer "grauen Maus" unter den Wiener Bezirken. Doch diese Zeiten haben sich geändert. Wem das Naschmarkt-Viertel bereits zu viel Bobo und Chichi ist, dem empfehlen wir das aufstrebende, hippe, junge Grätzel rund um den Meidlinger Markt. Dort wo das Meidlinger "L" noch richtig schön gerollt wird ... 

Grund 1 – der Bezirk mit dem berühmten "L"

Es gibt ganz ur-wienerische Spezialitäten, die typisch sind für diese Stadt und diese weit über die Grenzen hinaus bekannt machen: wie das "Gold-Fassl" aus der Ottakringer Brauerei, die Manner-Schnitten aus Hernals oder die berühmte Sacher-Torte aus dem gleichnamigen Hotel im 1. Bezirk.

Meidling kann am kulinarischen Sektor (noch) mit keiner Tradition aufwarten – doch es hat einen eigenen Dialekt. Und das macht es zu einem Unikum in der Stadt.

Das berühmte Meidlinger "L" sollen einstmal tschechische Arbeiter*innen aus Böhmen und Mähren importiert haben. Diese sogenannten "Ziegelbehm" wanderten im 19. Jahrhundert zu und verdienten ihr Geld als Dienstboten und Handwerker – aber vor allem hart-schuftend in den Ziegelfabriken am Wienerberg. (Der Ziegel-Bedarf war aufgrund der Errichtung der Wiener Ringstraße zu dieser Zeit enorm.)

Wem die Wiener Stadt-Geografie geläufig ist, der erkennt sofort, dass der Wienerberg nicht in Meidling liegt, sondern in Favoriten.

Warum spricht man vom Meidlinger "L" und nicht vom Favoritner "L"?

Zum einen wohnten tatsächlich viele tschechische Zuwanderer auch in den Arbeiterquartieren des 12. Bezirks, da dieser an den 10. Bezirk grenzt.

Zum anderen besitzt Favoriten ganz einfach kein "L" im Namen – womit die Geschichte nur der halbe Witz wäre. Im Wort Meidling hingegen sitz das "L" wunderbar in der Mitte und lässt sich ganz genüsslich rollen.

Grund 2 – der Meidlinger Markt

Wien und seine Märkte – auch das ist typisch für diese Stadt. Und es ist auch eine Blaupause für ihre Entwicklung. Es sind die Märkte, die oft Ausgangspunkt für die Renaissance eines Grätzels sind, wie zB der Naschmarkt für den 5. und 6 Bezirk, der Yppenmarkt für den Sechzehnten oder der Karmelitermarkt für den Zweiten. Jeder Markt ist auch ein Spiegelbild des Bezirks. Wer sich in einem Grätzel eine Wohnung kaufen möchte, dem empfehlen wir einen Besuch des örtlichen Markts.

Der Meidlinger Markt spiegelt das wieder, was den 12. Bezirk ausmacht – eine gelungene Verbindung von traditioneller und innovativer Lebensart.

Neben klassischen, alteingesessenen Ständen und Lokalen gibt es zum Beispiel den Feinkost-Laden Anna am Meidlinger Markt – bekannt für sein reichhaltiges Sortiment an Kaffee, Käse oder Brot.
 

Fans der veganen Küche sind im MarctStandl bestens aufgehoben. Der Bio-Laden besticht mit seiner Auswahl an nachhaltigen und regionalen Produkten. Und er versteht sich auch als Begegnungsort im Grätzel.

Wer ausgezeichnete vietnamesische Küche genießen möchte, dem sei das Saigon-Bistro empfohlen. Das Lokal mit seiner grünen Fassade und roten Schrift ist ein kulinarisches Highlight der asiatischen Küche in Wien – der Schreiber dieser Zeilen hat es persönlich getestet.

Lecker-Mäulchen dürfen sich nicht die kleine Konditorei Hüftgold entgehen lassen (siehe Titelbild), die aus Bio-Produkten wunderbaren Bienenstich oder Variationen von Streuselkuchen zaubert.

Im Sommer 2019 eröffnet ist die Wirtschaft am Markt ein Feinschmecker-Lokal, das den Gaumen jubilieren lässt. Chefin der Küche ist Heidi Ratzinger (vormals Neuländtner).

"Neuländtner kochte zuvor im Knappenhof im Voralpenland
und hatte wiederum davor bei Christian Petz und Harald Brunner gelernt,
was Wiener Küche ausmacht und wie man sie jung halten kann."
(Zitat: Gault&Millau)

Neben ausgezeichnetem Essen werden auch exquisite Weine aus Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark kredenzt.

Grund 3 – das Theresienbad

Das Theresienbad ist eines der ältesten Bäder Wiens – vielleicht sogar das älteste. Schon in der Römerzeit genossen die Menschen die schwefelhaltigen Quellen.

Im 17. Jh. wurde an dieser Stelle das Meidlinger Schoss errichtet, das Erzherzogin Maria Theresia 1764 erwarb. Sie ließ ein Kurbad einbauen, das anfangs nur dem Wohlbefinden der kaiserlichen Familie diente. Ab 1782 war das Bad allen Wiener*innen zugänglich und erfeute sich großer Beliebtheit.

1822 sanierte und vergößerte der neue Besitzer, Josef Michael Freiherr von Ehrenfels, das Bad und benannte es "Theresienbad" – als Erinnerung an die ehemalige Besitzerin.

1902 wurde das Meidlinger Schloss samt Kurbad geschliffen. Ein Stück weiter östlich wurde ein neues Theresienbad errichtet. Dieses speiste seinen Wasserbedarf fortan nicht mehr aus den schwefelhaltigen Quellen, sondern aus der 1. Wiener Hochquell-Wasserleitung.

Das Badehaus wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört. Das Sommerbad konnte jedoch weiterbetrieben werden. Dieses wurde in den 1960er Jahren mit einer Halle überbaut – womit das Theresienbad auch in der kalten Jahreszeit wieder besucht werden konnte.

1976 wurde im Outdoor-Bereich ein neues Freiluftbecken errichtet.

Grund 4 – die Meidlinger Hauptstraße

Die Meidlinger Hauptstraße ist die pulsierende Einkaufsmeile des Zwölften. Sie kreuzt den Bezirk in der Nord-Süd-Achse. Startet man am Bahnhof Meidling wird die Einkaufstraße von einem großen Einkaufszentrum flankiert – der Arcade Meidling. Während Einkaufszentren oftmals in Konkurrenz zu Einkaufsstraßen stehen, hat die Errichtung der "Arcade" auch der angrenzenden Meidlinger Hauptstraße zu einem Aufschwung verholfen.
 

Grund 5 – Meidling und seine Schlösser

Kaum zu glauben, aber Meidling ist einer der Bezirke mit der höchsten Schlösser-Dichte Wiens. Zählt man das direkt an den Zwölften angrenzende Schloss Schönbrunn dazu wären es vier – ohne Schönbrunn sind es immerhin drei:

• Schloss Hetzendorf (siehe Bild oben)

• Schloss Altmannsdorf

• Springer Schlössl

Die erhöhte Schlösser-Dichte dürfte zum einen an den bereits erwähnten warmen Quellen liegen, zum anderen an der Nähe zum kaiserlichen Schloss Schönbrunn. Auch wenn das Weltkulturerbe eigentlich auf Hietzinger Bezirksgründen liegt, ist es auch für die Bewohner*innen des 12. Bezirks ein wichtiges und beliebtes Naherholungsgebiet.

Ein Highlight an heißen Sommertagen ist das Schönbrunner Bad – am schnellsten erreichbar durch das Meidlinger Tor. Das einstige Bundesbad erlebt als Privatbad eine Renaissance. Es ist das einzige Wiener Bad, das bis 22 Uhr geöffnet hat.

Grund 6 – Meidling und die Öffis

Es gibt wohl kaum einen Wiener Bezirk, der so zentrumsnah und gleichzeitig so optimal ausgebaut ist betreffend öffentlicher Verkehrsmittel. In Meiding können Sie getrost auf ein eigenes Auto verzichten. Sie "fallen" förmlichen von einer U-Bahn-Station zu nächsten: 

• U4-Station Meidling Hauptstraße

• U4-Station Längenfeldgasse

• U6-Station Niederhofstraße

• U6-Station Bahnhof Meidling

Am Bahnhof Meidling haben Sie außerdem einen direkten Anschluss an das internationale Bahn-Netz und an zahlreiche Regional- und Schnell-Bahnen. Darüberhinaus wird der Zwölfte von Bussen und Straßenbahnen gekreuzt.
 

Dachgeschosswohnungen

Die Dachgeschosswohnungen bieten genau das, was man an solch einer Wohnung schätzt. Helle und lichtdurchflutete Räume und Freiflächen – um das Leben in den eigenen vier Wänden auch draußen stattfinden lassen zu können. Einzigartig auch der Ausblick. Durch die beliebte Südlage kommen auch die Sonnenbeter voll auf Ihre Kosten.

Galeriewohnungen

Die Galeriewohnungen bestechen durch ihren außergewöhnlichen Grundriss und bieten dadurch ein ganz besonderes Wohngefühl. Die Wohnungen befinden sich im Innenhofgebäude, das durch seinen „Townhouse-Charakter“ besticht und dieses besondere Wohngefühl noch einmal unterstreicht.