Juan-Diego Flórez – Tenor // Wiener Typen – Typisch Wien
Mit neun lernt er Gitarre und komponiert Popsongs. Mit 16 gibt er Konzerte in Pianobars und spielt eigene Songs gemischt mit Beatles, Elvis Presley und lateinamerikanischen Liedern: Juan-Diego Flórez. Heute tritt der Tenor aus Lima mit seiner weichen, warmen Prachtstimme an den wichtigsten Opernhäusern der Welt auf.
Text: ?? // Fotos: Christian Steinbrenner
„Mit der Oper kam ich spät in Kontakt“, erinnert sich Flórez. Einer seiner Lehrer rät ihm, aufs Konservatorium zu gehen. „Er brachte mir ein paar Arien bei. Ein Stück aus Rigoletto und Ave Maria von Schubert.“ Sofort kippt er hinein in die Opernwelt, studiert für drei Jahre, um dann nach Amerika zu gehen. „Ich habe das Auto meiner Mutter verkauft, um zum Vorsingen hinzureisen.“ Es zahlt sich aus. Drei der besten Universitäten buhlen um ihn.
Noch vor seinem Abschluss in Philadelphia zieht es den 23-Jährigen immer öfter nach Europa. Er bewirbt sich für eine kleine Rolle beim Rossini Festival in Pesaro. „Dann wurde der Hauptdarsteller krank und als sie mich fragten, ob ich einspringe, sagte ich sofort ja.“ Natürlich lockt auch die nahe Mailänder Scala. „Bei meinem ersten Besuch sagte ich zu mir: In zehn Jahren werde ich hier singen.“ Es sollte nur wenige Monate dauern. Zig Debüts folgen.