#WIEN - Toni Faber - Dompfarrer

Toni Faber, Stephansdom, Wien

DER STEPHANSDOM. Wiens Zentrum vom Zentrum. Dessen Oberhaupt, Toni Faber, ist leidenschaftlicher Netzwerker und sieht sich als Dorfpfarrer der Innenstadt.


Von: Nina Glatzel   Fotos: Chris Steinbrenner
 

Gut 55 Mal war er bereits auf der Turmspitze. Sein liebster Platz ist die Taufkapelle am Fuße des Südturms. Mit 35 Jahren wurde Toni Faber 1997 jüngster Dompfarrer der Geschichte. Er ist Oberhaupt von Wiens Tourimusmagnet Nummer eins: dem Stephansdom, dessen digitales Besucherzählsystem jährlich 6,2 Millionen Menschen registriert. Toni Faber öffnete den Dom für moderne Kunst und möchte die Kirche „leibhaftig, menschlich und auf Augenhöhe“ vermitteln. Mit Bedürftigen ist er ebenso auf Du und Du wie mit Wirtschaftsbossen, Politikern und Lokalgrößen. „Nach so vielen Jahren fühle ich mich in der Innenstadt wie ein Dorfpfarrer“, sagt er. Kein Termin, bei dem ihm nicht Kinder nachlaufen oder Passanten um ein Selfie fragen. „Es ist ein Riesengeschenk, hier leben und arbeiten zu dürfen und das Stadtleben mitzugestalten.“

Toni Faber ist bezirkspolitisch stark involviert. Mit Stadträten diskutiert er über Verkehrsberuhigung, Begrünung und Touristenströme. „Was für die Menschen wichtig ist, überlege ich mit den Verantwortlichen gemeinsam.“ Mehr Fußgänger, weniger Verkehr – das ist die große Aufgabe des ersten Bezirks. Eben war Toni Faber beim Spatenstich für die Neugestaltung der Rotenturmstraße. Die Einkaufsstraße wird zur Begegnungszone mit Pflanzentrögen und Fontänenbrunnen. Auch am Neuen Markt graben derzeit die Bagger. Eine Tiefgarage soll den Platz autofrei und zur Flanierzone machen.

Hofburg, Wien

IM ERSTEN. Toni Fabers weltliche Lieblingsplätze: der Burggarten ...


Toni Faber ist Vermittler und Netzwerker. Mit der hochkarätigen Nachbarschaft verbindet ihn Berufliches und Privates. 150 Geschäfts- und Lokaleröffnungen segnet er jährlich. Ein Betätigungsfeld, „das sich wahnsinnig ausgewachsen hat“. Toni Fabers Lieblingsplätze liegen in den luftigen Höhen der Innenstadt. Die Rooftop-Bars der Hotels Ritz-Carlton und Lamée zählen zu seinen Favoriten. „Dort, wo ich den Domturm im Blick habe, bin ich am liebsten.“ Auch das kleine Gasserlwerk der Innenstadt, „wo man plötzlich den Dom aufblitzen sieht“, sei genial. Der Geistliche ist fast ausschließlich zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Häufig führt ihn sein Weg zum Judenplatz, wo er in der Volksschule als Schulseelsorger fungiert. Der geschichtsträchtige Ort, an dem heute das Shoah-Mahn- mal steht, war früher das Zentrum der jüdischen Gemeinde Wiens. Auch das Viertel rund um den Schwedenplatz ist Anlaufstelle für Toni Faber. Sein guter Freund Bernd Schlacher führt hier das Szenelokal Motto am Fluss.
 

Motto am Fluss, Donaukanal

... das Motto am Fluss


Der Schwedenplatz ist Verkehrsknotenpunkt, Ausgehmeile und Anlegestelle für Schiffstouristen. Deren steigende Anzahl sieht der Dompfarrer kritisch: „Die Schiffstouristen fluten die Innenstadt und lassen kaum Wertschätzung da.“ Auch in dieser Causa ist Toni Fabers Meinung gefragt. Der Dialog ist sein tägliches Brot, die Innenstadt ein Spagat zwischen Anrainern und ausländischen Gästen, die das Geld bringen. Im Speziellen für den Dompfarrer. Er muss spirituelle Nutzer des Doms und Touristen mit Audioguide unter einen Hut bringen. Wenn das einer schafft, dann er: „Wir wollen, dass alle friedlich miteinander auskommen.“

STUBENVIERTEL - DAS GRÄTZEL MUSS MAN KENNEN:

Die Wollzeile wird zur Delikatessenzeile. Käse-Afficionados gehen zu Der Schweizer, Rindfleischfans zum Plachutta, Schnitzeltiger zum Figlmüller, Teetrinker zum Schönbichler, High-Carb-Esser ins Bäckerei-Bistro Öfferl, Unterzuckerte zum Heiner, Nostalgiker bleiben in einer der ältesten Aidas der Stadt hängen. Winzer Leo Hillinger betreibt hier eine Bar samt Shop. Und wer lieber versteckt Party machen möchte – im Privatclub X kommt man nur mit Schlüssel rein! Die Gasserln weiter rein ins Stubenviertel führen zu Marco Simonis Urban Appetite, zu Jamie Olivers Restaurant und zu Michelin-Koch Konstantin Filippou.

wollzeile.com

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