GERALD BECK. Als Geschäftsführer der UBM Development entwickelt er die Wohnträume von morgen.
ATTRAKTIVER LEBENSRAUM. UBM entwickelt Immobilien für die Zukunft. Das grüne „Siebenbrunnen 21“ im Fünften mit Terrassen und Loggias. Und das smarte „Leopold-Quartier“ direkt am Donaukanal im Zweiten (u.li.).
Grün und smart wohnen
Lebensräume zu schaffen, die für alle eine Bereicherung darstellen – darin sieht der Österreich-Geschäftsführer von UBM Development, Gerald Beck, die Aufgabe in den nächsten Jahren. Die Auswirkungen von Corona bekam er gleich in mehrfacher Hinsicht zu spüren. Denn in das Jahr 2020 ist UBM noch als größter Hotelentwickler Europas gestartet – ein Geschäftsfeld, das heuer zu den am schwersten von Corona betroffenen Bereichen gehört. Jetzt setzt der Developer noch stärker auf die Themen Green Building und Smart Office.
So wurde aus dem „LeopoldQuartier“, in dem das größte Hotel Wiens errichtet werden sollte, kurzerhand ein Vorzeigeprojekt für die Strategie „green. smart. and more“. Hier am Donaukanal im Zweiten entstehen auf einem 23.000 Quadratmeter großen Areal anstatt 700 Hotelzimmern zusätzliche Wohnungen und City Apartments mit Nahversorgung und Grünraum. „Die Nachfrage ist da, vor allem die Einheiten mit Balkon werden immer begehrter. Seit April lassen sich solche Wohnungen um 30 Prozent schneller verkaufen“, weiß Gerald Beck.
Neben dem starken Interesse an Außenflächen spürt auch er das Thema Homeoffice. Allerdings gehe es dabei nicht zwingend um ein zusätzliches Zimmer, das oft die finanziellen Möglichkeiten übersteige, „sondern vielmehr um die bessere Nutzung des Raumes, etwa durch eine geschickte Nische am Gang, die sich als Arbeitsplatz nutzen lässt“. Oder wie im „LeopoldQuartier“, wo ein Teil der ursprünglich geplanten Hotelzimmer als Shared Spaces für Büronutzung neu aufgesetzt werden. Und damit es sich wirklich smart lebt, kommen noch neue Gemeinschaftsbereiche dazu. Stichwort Shared Activities. „Die Interior-Designer planen Fitnesscenter und Veranstaltungsräume, gemeinsame Dachgärten und Küchen“, so Beck. Denn soziale Vernetzung mache Lebensraum erst richtig attraktiv.
So entwickeln sich die Preise
OTTO-Experte Richard Buxbaum blickt positiv auf das kommende Jahr. Einen Schub prognostiziert er für das Thema Anlagewohnungen in Österreich. Und auch für das internationale Geschäft. „Mit einer Steigerungsrate von über 30 Prozent aus dem Ausland in 2020 – insbesondere im Luxussegment – wird auch die Anzahl der Transaktionen 2021 ein deutlich höheres Niveau erreichen.“ Die Nachfrage sei noch stärker gestiegen als die Abschlüsse. Denn „zum einen macht sich natürlich das Ausbleiben der internationalen Käufer bemerkbar, die nicht herkommen können“, so der Experte. „Andere warten – wie bei jeder Krise – noch auf Schnäppchen, wenn die staatlichen Hilfen auslaufen, die jetzt viele noch retten.“ Mit Preisreduktionen rechnet er allerdings nicht. Bisher seien die Preise im leistbaren und mittleren Segment trotz geringerer Transaktionszahlen stabil geblieben, im Premiumsegment sogar leicht gestiegen.