#WIEN - Food-Trends in Echtzeit

So mischt Wien kulinarisch mit den großen Gourmetstädten dieser Welt mit. Fünf lokale Trends für Foodies und Feinschmecker.
Von Robert Kropf

Gastronomie in Wien. Wir schreiben das Jahr 2000. Schnitzel und Tafelspitz schmecken. Food-Trends aus den großen Weltstädten der Kulinarik wie Paris, London oder New York treffen kontinuierlich mit zwei Jahren Verspätung ein.

Gastronomie in Wien. Wir schreiben das Jahr 2010: Schnitzel und Tafelspitz schmecken noch immer, Dry Aged Steaks und Burger tauchen auf. Neue Kochstile, Lokaltypen und Gerichte haben nur noch ein Jahr Verspätung. Und Berlin hat die Nase vorn. Was man in der Markthalle 9 serviert, findet sich erst Monate später in Wien auf den Tellern.

Wir schreiben das Jahr 2019. Dank Instagram lebt die Hauptstadt in der Foodie-Echtzeit. Essbare Strohhalme, Sushi Burrito, Heuschrecken-Burger – alles schon da. Food-Trends schwappen mittlerweile in digitaler Geschwindigkeit über die Kontinente.
 

Das sind die aktuell angesagtesten Trends in Wien. Erstens: Die Veggie- und Veganfraktion wächst am schnellsten. Dementsprechend groß ist das Verkehrsaufkommen neuer Lokale dazu. Allen voran die Swing Kitchen, die mittlerweile flächendeckend ihre Real Vegan Burger verkauft. Als Vorreiter gilt der erste Michelin-Stern gekrönte Vegetarier der Stadt, das TIAN. Und das vegane Deli Bluem. Bester Neuankömmling: das The LaLa, ein Restaurant der veganen Eismacherinnen von Veganista.

Zweitens: Bowls haben den Weg über den Atlantik nach Wien geschafft. Honu Tiki Bowls startete mit dem Essen aus der Schüssel. Gefolgt sind Lokale wie Aitiki Poke Bowls, Plain, Wiki Wiki Poke, Café Leopold und Grasgrün, wo frisches Obst, Gemüse und Proteine wie Fisch, Fleisch oder Tofu samt Saucen und Gewürzen in der Bowl zusammenfinden.


Dritter Trend: Wien wird langsam aber sicher zur Cocktail-Hochburg. Monat für Monat eröffnen zig neue Bars. Die Krypt als Architektur-Highlight im dritten Keller eines Innenstadthauses, Bruder – mit 120 selbst angesetzten Kräuteressenzen, The Birdyard, Luster Bar, Matiki, Die Parfümerie Bar, Botanical Garden oder Tür 7 als erste Speakeasy-Bar Wiens. Wie in der Prohibitionszeit ist die Adresse geheim. Nur wer die Klingel kennt, kommt rein.

Viertens: Die Asiaten sind nicht aufzuhalten. Vietnamesisch (Vietthao, Le Viet, Nguyen‘s Pho House), Thai-Food (Pumpui, All Reis, Thai Isaan), japanisch (Mochi, IKI, Shiki), koreanisch (HAN, Das Kimchi, Yori) und statt der Glutamat-Chine- sen sind authentische Regionalküchen aus Sichuan, Peking und Kanton mit Lokalen wie der ChinaBar, Chinacy oder One Night in Beijing in Wien gelandet.

Trend fünf: der Third Wave Coffee. Baristas, die auf Bio-Bohnen, direkten Handel und Perfektion bei der Zubereitung schwören, mischen die klassische Wiener Kaffeehausszene ganz schön auf. Die Protagonisten: Jonas Reindl, CaffèCouture, kaffemik, Gota Coffee Experts, Café EL.AN, das Fenstercafé und das Balthasar.

„Jeder versucht, eine Nische zu finden!“

 

Wie Top-Gastronom Mario Plachutta mit Rindfleisch und Schnitzel allen kulinarischen Moden trotzt.

Was sind derzeit die stärksten Food-Trends in Wien?

Wir haben einen noch nie dagewesenen Boom an innovativen Food-Start-ups – vor allem kleine Lokale im 4., 7. und 8. Bezirk. Nicht alle werden überleben. Sie sind aber trotzdem eine große Bereicherung für die gesamte Branche und vor allem für die Gäste.
 

Laufen zu viele Gastronomen unbedacht Trends nach?

Nein, das glaube ich nicht. Jeder versucht, eine Nische zu finden. Die wirklich Guten werden bleiben. An diesem Spiel hat sich nichts geändert.

Was ist Ihr gastronomisches Ziel in Wien?

Wir sehen uns als die Erbschaftsverwalter der unvergleichbaren Wiener Küche und damit haben wir es zu Weltruf geschafft. Dieses Ziel verlieren wir niemals aus den Augen.

Was ist die Stärke der Wiener Küche?

Die Wiener Küche ist in Wirklichkeit eine Ethnoküche aus dem 19. Jahrhundert. Die Monarchie mit dieser großen Vielzahl an Völkern und den damit verbundenen verschiedenen Küchenstilen machen die Unverwechselbarkeit aus. Das ist unique, das kann man so nicht erfinden.

Ihr Geheimnis, wie man sich mit Rindfleisch und Schnitzel gegen alle Moden durchsetzt?

Da gibts nur ein Geheimnis – höchste Priorität auf beste Produkte legen und sichern, dass die Qualität in deren Zubereitung immer sehr gut bleibt.
 


 

(Fotos aus dem Beitrag von Irina Thalhammer, Atelier Olschinsky, krypt/Studio Mato, Pilo Pichler, Generation-V, Plachutta)

 



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