Ein kindersicheres Zuhause aus Kindersicht

Zu Besuch im Kinderhaus Wertschätzungsraum

Ein Stück unterhalb des Apollo-Kinos in der Kaunitzgasse 14, befindet sich der Wertschätzungsraum. Das Montessori-Kinderhaus wurde 2016 von Leiterin Tina Bachinger eröffnet.

 

Während im Vorderhaus die sogenannte kleine Gruppe für 0- bis 3-Jährige eingezogen ist, haben im Hinterhaus die großen Kids ihr Reich. Dazwischen liegt ein verwunschener Garten mit von den Kindern angepflanzten und gepflegten Gemüsebeeten. Wieder einmal ein Beweis dafür, dass der 6. Bezirk über mehr Grünflächen verfügt als man auf den ersten Blick vermuten würde.

 

Erkunden Sie Ihre Wohnung mit Kinderaugen

Fragt man Tina Bachinger um einen Tipp zum Thema kindersicheres Zuhause, rät sie: Gehen Sie auf die Knie und überprüfen Sie, was Ihr Kind alles erreichen könnte: Die Knöpfe am Herd? Die Herdplatte? Die Steckdose hinter dem Sofa? Die Schere und Messer in der Küchenschublade? Machen Sie einen Rundgang durch Ihr Zuhause.

 

Kindersicheres Zuhause im Badezimmer

Das Badezimmer ist voll von spitzen, scharfen und giftigen Dingen, die unbedingt weggesperrt oder in Hängeschränken deponiert werden müssen, wie Fön, Rasierer, Scheren, Medikamente, Kosmetika, so die Leiterin des Wertschätzungsraums und fährt fort, Oft werden im Bad auch Putz- und Waschmittel in den Unterschränken aufbewahrt. Diese sollten Sie besser in einem verschließbaren Abstellraum lagern.

Weitere Tipps zum Thema kindersicheres Zuhause sind:

  • An Laden und Schranktüren bringen Sie Kindersicherungen an.

  • Verwenden Sie rutschfeste Wannen- und Duscheinlagen.

  • Ziehen Sie den Schlüssel von der Badezimmertür ab, damit sich Ihr Kind nicht einsperren kann.

 

Auch eine Waschmaschine sollte mit einer Kindersicherung versehen werden.

 

Kindersicheres Zuhause in der Küche

Es gibt verschiedene Typen von Kinderschutzgittern. Sie schützen Gefahrenbereiche, wie zum Beispiel die Küche oder eine Treppe. Auch die Herdplatte gehört mit einem Schutzgitter gesichert.

Ein Tipp von Frau Bachinger: Drehen Sie den Pfannenstiel immer nach hinten.

Die bereits im Badezimmer beschriebenen Tür- und Ladensicherungen gehören unbedingt auch bei Küchenschränken, Schubladen und dem Backrohr angebracht. Achten Sie darauf, dass keine Messer und andere gefährliche Küchenutensilien auf der Küchenablage liegen bleiben. Auch die Mülleimer sollten nicht erreichbar sein.

 

Kindersicheres Zuhause in den Zimmern

  • Schrauben Sie Bücher-, CD- und DVD-Regale sowie Hochbett und Kleiderschrank an der Wand fest.

  • Schützen Sie den Zugang zu heißen Radiatoren.

  • Benutzen Sie keine Tischdecken und Sets, die Ihr Kind mit allem was draufsteht herunterreißen kann.

  • Manchmal werden in Bar(unter)schränken alkoholische Getränke aufbewahrt. Verschließen Sie diese oder lagern Sie diese an einem sicheren Ort.

  • Achten Sie, dass keine Kakteen oder giftige Pflanzen in Griffweite sind.

  • Herunterhängende Schnüre und Kordeln bergen die Gefahr, um den Hals gebunden zu werden. Deshalb unbedingt außer Kinderreichweite bringen! Dasselbe gilt auch für elektrische Kabel.

  • Sichern Sie Flachbildschirme vor dem Kippen.

  • Bringen Sie Türstopper als Fingerklemmschutz an.

 

Sichern Sie alle Steckdosen mit einer Kindersicherung. Und überprüfen Sie, ob die Steckdose nicht aus der Wand gezogen werden kann.

 

Versehen Sie Tische und Schränke mit einem Kantenschutz.

 

Schützen Sie Ihr Kind vor einem Fenstersturz. Tauschen Sie die Fenstergriffe durch versperrbare Modelle aus. Ein Tipp von Tina Bachinger: Schmeißen Sie jedoch die alten Griffe nicht weg. Sollten Sie eines Tages ausziehen, kann ihr Vermieter auf den Einbau der Original-Griffe bestehen. Auch bei Balkon- und Terrassentüren sollten die Griffe getauscht werden. Passend dazu: Entfernen Sie Aufstiegsmöglichkeiten im Bereich von Balkonen und Fenstern.

 

Wir, im Kinderhaus, wickeln unsere Kinder in der Zwischenzeit auf dem Boden, so Frau Bachinger, So können wir die Gefahr des Herabstürzens vom Wickeltisch ausschließen. Außerdem setzen wir kindersichere Stühle ein, die Kindern Halt geben und sie nicht abstürzen lassen.

 

Ordnung halten für ein kindersicheres Zuhause

Lassen Sie keine Gegenstände herumliegen, die Ihr Kind verschlucken oder verletzenkönnte. Auch Streichhölzer, Feuerzeuge und Zigaretten gehören nicht in Reichweite von Kinderhänden. Plastiksackerl üben auf Kinder eine große Anziehung aus und werden gerne über den Kopf gezogen.

Kinder über Gefahren aufklären

Klären Sie Ihr Kind über die Gefahrenquellen in der Wohnung auf. Stellen Sie zum Beispiel kein grundsätzliches Küchenverbot auf! Kinder wollen und sollen ihr Umfeld entdecken. Erklären Sie ihrem Kind, wie sich heiß anfühlt – zum Beispiel anhand einer lauwarmen Tasse. Demonstrieren Sie, warum ein Messer gefährlich ist, rät Frau Bachinger und macht den Vorschlag, Schaffen Sie in der Küche eine eigene Kinderlade mit kindersicheren Utensilien (Plastikgeschirr, Holzlöffel,…).

Kinder niemals unbeaufsichtigt lassen

Ein kindersicheres Zuhause mit allen möglichen Kindersicherungen hilft nichts, wenn die Kinder unbeaufsichtigt sind – selbst wenn es nur für einen kurzen Augenblick ist, weil zum Beispiel das Telefon läutet oder der Topf vom Herd muss, so die Leiterin des Kinderhauses.

Wir bedanken uns, dass wir Tina Bachinger und ihren Wertschätzungsraum besuchen durften und fassen abschließend noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen:

  • Wohnung aus Kindersicht inspizieren

  • Medikamente, Wasch- und Putzmittel sicher verstauen

  • Treppen und Küche durch Gitter sichern

  • Steckdosen, Schubladen, Schränke und Fenster sichern

  • Kabel und Schnüre außer Reichweite halten

  • keine gefährlichen Gegenstände herumliegen lassen

  • Kind nicht unbeaufsichtigt lassen