#Immobilienbewertung – Künstliche Intelligenz rechnet mit – Anna Geher
Der Bedarf an Gutachten wird steigen. Dafür analysiert bei kleineren Objekten immer öfter der Computer.
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Neue Technologien ziehen in die Immowelt ein und weltweit bewerten immer öfter Programme und Algorithmen die Liegenschaften – eine Vorstellung, die noch vor wenigen Jahren undenkbar war. „Aus meiner Sicht wird es zwei ganz wichtige Änderungen für unsere Branche geben“, analysiert Anna Geher, Leiterin der Abteilung Immobilienbewertung bei OTTO Immobilien. „Einerseits wird es immer mehr automatisierte Wege der Bewertung geben, vor allem in Bereichen, wo sich die Beauftragung eines Sachverständigen im Verhältnis zum Wert der Immobilie nicht rechtfertigen lässt“, erklärt die Expertin. Denn der Arbeitsaufwand und damit die Kosten für die Bewertung einer 30-Quadratmeter-Wohnung um 60.000 Euro unterscheide sich im Wesentlichen nicht von jenem für eine 15-Millionen-Liegenschaft. Entsprechend seien bei günstigeren Objekten und ausreichender Datenlage automatisierte Bewertungen eine sinnvolle Alternative.
Das zweite große Zukunftsthema hängt für die Expertin mit der Nachhaltigkeit bei Immobilien zusammen. „Durch die neue EU-Taxonomie werden Klient*innen bei Ankaufsgutachten diese Werte nachweisen müssen“, erklärt sie. Weshalb die Gutachten – egal ob für Finanzierungen, rechtliche oder steuerliche Zwecke – in den nächsten Jahren immer umfangreicher werden.