Das Wiener Zinshaus ist nachhaltig, beständig und ein sehr solides Investment

Das Wiener Zinshaus ist nachhaltig, beständig und ein sehr solides Investment

Mag. Hannes Stieger ist Geschäftsführer des erfolgreichen Immobilieninvestors und -entwicklers Velum GmbH. Im Interview spricht er über seine Liebe zum klassischen Wiener Zinshaus, über nachhaltige Portfolio-Erweiterungen und den Wert des Zuhörens.

⚪️ Mag. Hannes Stieger | Geschäftsführer Velum GmbH
⚪️ Dr. Eugen Otto | Geschäftsführer OTTO Immobilien
⚪️ Mag. Philipp Maisel | Teamleiter Zinshaus OTTO Immobilien
⚪️ Dipl.-Kfm. Christoph Lukaschek, MBA MRICS | Leiter Investment OTTO Immobilien


📷 Christian Steinbrenner | Fotos

EUGEN OTTO:
Sie sind als alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer der Velum GmbH ein herausragender Vertreter der „jungen Wilden“ auf dem Zinshausmarkt. Seit der Gründung im Sommer 2013 hat Ihre Gruppe ein rasantes Wachstum hingelegt. Was interessiert Sie am meisten in diesem Geschäft?

HANNES STIEGER:
Am meisten fühle ich mich mit dem Wohnbereich verbunden – damit habe ich als Student klein begonnen und habe mich seitdem darauf fokussiert. In den vergangenen Jahren habe ich aber auch ein wenig Ge- werbe-Immobilien beigemischt. Einerseits aus Interesse, andererseits weil ich mit Matthias Dietl einen sehr guten Mann gewonnen habe, der früher Geschäftsführer der Österreich-Gesellschaften der CA Immo war. Es ist natürlich angenehmer, wenn man mit wenigen Mietern auf Augenhöhe kommuniziert, als wenn man sehr viele – oft auch kleine – Probleme auf dem Schirm haben muss. Aber ich mag den Bereich Wohnen, weil er sehr konservativ ist, und ich werde dort auch bleiben.

CHRISTOPH LUKASCHEK:
Sie waren vor Ihrer Zeit bei der Bank Austria Wirtschaftsjournalist; danach sind wir uns in den letzten Jahren beruflich immer wieder begegnet. Hat Ihnen ihr Hintergrund den Einstieg in das Immobiliengeschäft erleichtert?

HANNES STIEGER:
Den Journalismus erwähne ich meistens nicht, denn diese Zeit ist lange her und kommt mir vor wie ein vergangenes Leben. Mit 19 Jahren war ich - zusammen mit einer internen Kollegin - der Einzige, der damals aus 120 Startkandidaten in die Lehrredaktion des Wirtschaftsblatts aufgenommen wurde. Anfangs habe ich neben dem Studium gearbeitet, schnell ist daraus ein Vollzeitjob geworden. Da habe ich sehr früh mit Wirtschaftslenkern zu tun gehabt, die etwas bewegen konnten, und Einblicke gewonnen, wie die Wirtschaft tatsächlich funktioniert. Ich habe gelernt, genau zuzuhören. Das hat mir sehr geholfen.

EUGEN OTTO:
War es eine bewusste Entscheidung, in diese Lehrredaktion zu gehen?

HANNES STIEGER:
Ja. Ich habe mich mit dem Schreiben immer sehr leicht-getan. Dass ich dann gleich so tief und Vollzeit eingestiegen bin, hat mich quasi überrollt. Dafür hat mein Studium an der WU mit zehn Jahren ziemlich lange gedauert. Um es in einer Hauruck-Aktion endlich abzuschließen, habe ich im letzten Jahr mit dem Journalismus aufgehört, habe in einem Halbjahr zwanzig Prüfungen abgelegt und war im nächsten Halbjahr in den USA auf Austauschsemester. Dann bin ich direkt ins Investmentbanking eingestiegen. Ich habe schon als Student bzw. Journalist begonnen, in Wohnungen zu investieren. Mich hat der Gedanke fasziniert, dass man einmal Geld investiert und dann „ohne weiteren großen Aufwand“ monatlich etwas zurückbekommt. Allerdings habe ich mir das natürlich etwas zu einfach vorgestellt, vor allem bezüglich des Aufwands...

EUGEN OTTO:
Inwiefern?

HANNES STIEGER:
Mit meinen damals angesparten 30.000 Euro habe ich online Wohnungen gesucht. Es gab damals einige wenige in dieser Preisklasse, also dachte ich, hier kann ich mal anfangen. Aber dann habe ich rasch bemerkt, es gibt Nebenkosten, man muss sanieren usw. So habe ich mich autodidaktisch in das Ganze eingearbeitet, bis mir jemand den Tipp gegeben hat, ich könnte ja mit Banken über Finanzierungen sprechen. In der ersten Bank, zu der ich gegangen bin, wurde ich gefragt, ob meine Eltern für mich bürgen könnten. Ich war 27 und echt beleidigt. Ich hatte einen guten Haupt- und mehrere Nebenjobs, ein gutes Einkommen, aber meine Idee, eine Wohnung zum Vermieten zu kaufen, wurde nicht ernstgenommen. Erst bei der zwölften Bank hat es nach einigen Monaten geklappt. Mit ihrer Hilfe habe ich 2004 meine erste Wohnung gekauft. Den Bankkontakt habe ich heute noch. Ich bin vom Typ her ein „Behalter“. Bis heute halte ich sicher mehr als 90 % des Bestandes, den ich jemals gekauft habe. Ich habe mich dann Schritt für Schritt empor gearbeitet – von Wohnungen über kleine Wohnungspakete, größere Wohnungspakete, kleinere Häuser, größere Häuser.